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S oder I Zug?

Das die Handstellung unter Wasser dafür verantwortlich ist, wie stark unser Abdruck ist, sollte allen bewusst sein. Nur wenn die Handinnenfläche permanent nach hinten zeigt, verankert sich diese im Wasser. Wie aber genau soll die Hand geführt werden? Ganz gerade nach hinten oder soll sie dabei leicht nach außen und dann wieder nach innen wandern.


Dies wird mit einem S Zug beschrieben. Bis in die 00 Jahre schwammen viele Schwimmer mit diesem Kraul S-Zug. Denn früher wurde gelehrt, einen S-förmigen Zug unter Wasser anzustreben um so möglichst viel Wasser zu greifen un nach hinten zu verdrängen. Schließlich würde beim I Zug nur das Wasser unter dem Körper verdrängt. Wenn aber die Hand nach außen bzw. nach innen wandert könnte mehr Abdrucksfläche generiert werden, so die Annahme. Zudem wurde das Ausnutzen des Hydrodynamischen Lifts propagiert. Dabei wird, wie bei einer Tragfläche, durch das seitliche Anstellen der Hand, und der quer zur Schwimmrichtung geführte Handbewegung ein Lift - Effekt generiert.


Da die Hand keine glatte Oberseite wie bspw. eine Tragfläche beim Flugzeug hat, konnte dies allerdings nie mit dem Bernoulli Effekt bestätigt werden, welcher eben diesen Effekt beschreibt. Der trotzdem messbare Lift-Effekt der Hand ist deshalb nicht so einfach zu bestimmen.⁠ Mittlerweile betrachtet man die Widerstände der Hand eher als Resultat von Strömungsabrissen und Verwirbelungen.


Also sollte man besser den Arm gerade nach hinten ziehen?!⁠


Das ist so einfach nicht zu sagen und bedarf weiterer Forschung. Man sieht jedoch immer mehr einen Switch der Top Athleten zur geraden I-Zug Technik. Kaum ein Athlet bewegt den Arm in einem ausgeprägten S-Zugmuster.

Viele Weltklasse Schwimmer, wie auch @christofwandratsch, schwimmen dabei einen I-Zug, bei dem der Arm gerade nach hinten geführt wird. Interessant ist dabei, wie Christof vor allem

im ersten Drittel des Zuges seinen Ellenbogen extrem anwinkelt und so seinen Fokus auf den Catch hält.


Was aber spricht weiter für den S-Zug? Den Armzug Unterwasser in einem S-Zug zu ziehen ist für uns biomechanisch günstiger als ihn gerade durch das Wasser zu ziehen. Dabei kann der Ellenbogen beim Anwinkeln Unterwasser leicht zur Seite ausweichen, was unserer natürlichen Innenrotation der Schulterbewegung entspricht. Dies kommt daher, das unsere Schultern beim Anstellen des Armes Unterwasser nicht so flexibel sind, als das die enge Ellenbogenhaltung aufrecht erhalten werden kann.


Dies ist auch der Grund, warum die meisten von uns einen S-Zug machen. Wir sind von unserer Flexibilität schlicht nicht in der Lage, beim initialen Catch den Arm gerade unterhalb der Schulter zu halten. Die Antwort auf die Frage ist also, wie beweglich unsere Schulter ist. Rein physikalisch ergibt sich, so der bisherige Wissensstand, beim S-Zug keine Vorteile gegenüber der I Zug Technik.


Willst du schnell voran kommen, solltest du dich primär auf ein sauberes Anstellen des Unterarmes konzentrieren. Dieser senkrechte Unterarm wird anschließend nach hinten bewegt. Ober dabei leicht zur Seite hin ausweicht, ist dabei kaum wichtig. Hauptsache der Unterarm bzw. natürlich auch die Hand fällt nicht in eine waagerechte Position ab!




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