Johann
10 Regeln auf der Schwimmbahn
Schwimmbäder sind meist nicht leer und so müssen wir uns wohl oder übel die Bahnen mit anderen Schwimmern teilen. Ohne Beleinung ist so ein Bad recht schnell voll und man muss aufpassen, nicht mit anderen zu kollidieren. Damit das nicht passiert, gibt es die Striche auf den Bahnen, die die Mitte markieren. In Mitteleuropa wird immer rechts dieser Markierung geschwommen. Durch die Ableinung jeder Bahn mit Schwimmbrecher-Leinen wird so zusätzlich verhindert, mit den Schwimmern der anderen Bahn zu kollidieren.

Erst dadurch können wir uns sicher sein, dass uns niemand entgegenschwimmt und wir beim Kraulschwimmen den Blick senken können.
Damit auch alle auf der Bahn entspannt schwimmen können, habe ich hier ein paar geltende informelle Regeln zusammengeschrieben, an denen man sich gerade im Vereinstraining orientieren kann.
1. Die Mitte bleibt frei
Du machst gerade eine Pause und stehst am Beckenrand. Sei dir hier immer bewusst, dass andere im Zweifel wenden oder auch die Wand zur Pause anschwimmen wollen. Das Ankommen an der Wand findet dabei immer auf der rechten Schwimmseite statt. Wer wendet, macht dies auf der Mitte der Bahn. Für dich bleibt daher genug Platz auf der in Schwimmrichtung linken Seite bzw. beim Stand am Beckenrand, rechten Seite.
2. Der Schnellste schwimmt zuerst
Political Correctness ist im Wasser fehl am Platz. Ordnet euch nicht danach ein, wie ihr zufällig ins Wasser gesprungen seid, sondern wie schnell ihr schwimmt. Im Zweifelsfall lasst den anderen vorschwimmen. Wenn derjenige merkt, dass du schneller bist, wird er dich von selbst wieder nach vorn lassen.
3. Zeit vor Metern
Ihr habt den gleichen Plan, seid aber nicht gleich schnell. Dann passt das Training so an, dass der Schwächere auch etwas weniger Meter schwimmt. Die Belastung ist für denjenigen trotz der langsameren Geschwindigkeit genauso groß.
4. Aufrücken nach rechts
Du trainierst in einer Gruppe und hast gerade Pause. Schwimme daher möglichst weit links die Wand an, um anderen auch das Erreichend der Wand zu ermöglichen. Denke dabei auch an Punkt 1.
5. Wenden vor Abstoß
Schwimmt jemand die Wand an, so sei dir bewusst, dass er oder sie mit hoher wahrscheinlich auch wendet. Gib ihm / ihr dafür genug Platz. Schwimm selber immer rechtzeitig los. Direkt vor jemand abzuschwimmen, ist immer nervig und führt zu Unmut.

6. Kein Sprung ins Wasser
Das Springen vom Beckenrand verursacht starke Wellenbewegung, an denen sich andere verschlucken können. Sei daher so fair und mach dies nur mit Absprache oder wenn niemand näher als 5m ist.
7. Überholen lassen
Lass die anderen Schwimmer vorbei, wenn sie dir an den Füßen schwimmen. Nimm das Tempo bei einem Überholvorgang heraus, um dich schnell überholen zu lassen. Sei dir bewusst, dass der andere beim Überholen ein erhöhtes Risiko hat, mit entgegenkommenden Schwimmern zu kollidieren. Bleib entspannt und konzentriere dich auf deine eigene Technik.
8. Richtig überholen
Wenn du derjenige bist, der überholen möchte, dann versuch dich immer kurz vorher anzukündigen, indem du mit der Hand leicht die Füße des anderen berührst. wenn der andere deutlich langsamer ist oder Brust schwimmt, versuche möglichst weit zu überholen und so dem anderen genug Raum zum Schwimmen zu geben.
Überhole nur dann, wenn du weißt, dass du a) schneller bist, b) vor dem Schwimmer kein anderer Schwimmer ist, c) niemand auf der entgegenkommenden Seite überholt und d) noch genug Zeit bis zum Erreichen der Wand besteht. Im Zweifelsfall kannst du auch kurz vor der Wand die Schwimmrichtung wechseln oder kurz dein Tempo anpassen und an der Wand überholen.
9. Bündig schwimmen
Das Überholen benötigt relativ viel Platz und es kann dazu führen, dass gleichzeitig drei Schwimmer nebeneinander sind. Gerade wenn die Entgegenkommenden ihren Überholvorgang ausfechten, kann es zu unschönen Kollisionen mit dem Überholenden kommen, da ihr ja beim Kraulschwimmen nach unten schaut. Vermeide eine solche Situation, indem du möglichst bündig an der Leine schwimmst.
10. Abstand halten
Beim Start halte immer 5-10sec Abstand zum Vordermann. Bei der Einhaltung der zweiten Regel wirst du mit Überholvorgängen kaum behelligt und du kannst dich voll und ganz auf deine Technik konzentrieren. Das Füße schwimmen wird im Freiwasser und nicht im Schwimmbad geübt ;-)
Wie gesagt sind diese Regeln informell und so könnt ihr diese bei anderen auch nicht voraussetzen. Am besten kommuniziert sie VOR dem Schwimmtraining. Versucht diese dauerhaft in eure Trainingskultur einzubinden.